Gesellschaft für Landeskunde und Denkmalpflege

Oberösterreich

Buchvorstellung: Salome Alt und ihre Kinder

UnknownWalter Aspernig (Hg.) | Mit Beiträgen von Reinhard Heinisch, Walter Aspernig, Margareta Vyoral-Tschapka, P. Udo Fischer, P. Amand Kraml, †P. Rainer Schraml und Günter Kalliauer 

Salome Alt von Altenau und ihre Kinder. Eine Spurensuche in und um Wels.

Dass die schöne Salzburgerin Salome Alt nach dem Sturz des Erzbischofs mit ihren Kindern nach Wels ins Exil gegangen und dort letztlich verstorben ist, ist lange bekannt. Das Leben im österreichischen Ausland und das Schicksal der Kinder hingegen war weitgehend unerforscht. 

2003/04 feierte der Welser Musealverein seinen 50-jährigen Bestand. Damals konnte der Musealverein Wels den Wappengrabstein des Hannibal von Altenau, des ältesten Sohns der Salome Alt († 1616 in Wels), der 1871 aus der Welser Pfarrkirche nach Linz gekommen war, nach Wels zurückholen. Univ.-Prof. Dr. Reinhard Hainisch stellte in seinem Festvortrag das Leben der Salome Alt vor. Eine epigraphische Spurensuche in und um Wels“ offenbarte damals große Wissensdefizite zum Lebensabend der Salome Alt und der Geschichte ihrer Kinder. Der Musealverein beschloss daher ein Forschungsprojekt. 

Erst mit der zeitraubenden Bearbeitung der entsprechenden Quellen des Stadtarchives Wels, einiger Bestände des OÖ. Landesarchivs, der Stiftsarchive Kremsmünster, Göttweig und Admont, zahlreicher Pfarrmatriken, weiters von Urkunden und Akten aus dem Staatsarchiv in Wien und des Kärntner Landesarchivs, des Stammbuchs Viktors von Altenau aus dem Salzburg Museum und den Inschriften der Epitaphe und Grabdenkmäler konnten die Autoren jene Basis schaffen, die für eine Bearbeitung ihrer Themen unverzichtbar war und sie in die Lage versetzte, die großen Lücken in der Darstellung zu verkleinern und Fehler auszumerzen. 

Neben Wels und Umgebung finden wir die Kinder Salomes auch in Göttweig, Admont, Kremsmünster und Linz. In der Landeshauptstadt bildeten zwei Schwiegersöhne und ein Verwandter, der aus Salzburg stammende Burgpfleger Felix Guetrater, alle drei geadelte kaiserliche Beamte, einen Freundeskreis, der Salome Alt jederzeit Rat und Hilfe in juridischen und finanziellen Angelegenheiten bot. 

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Wir sind umgezogen!

Sie finden das neue GLD-Vereinsbüro nun – unweit unserer bisherigen Wirkungsstätte – im Haus Promenade 37, Erdgeschoß, Zimmer 9.

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Promenade 37 – ehemaliges Landeskulturratsgebäude und Ausstellungspavillon

Denkmalgeschützt / BDA: 52256 / Objekt-ID: 58851

Ein imposantes, neobarockes Gebäude mit fünfzehn Achsen an der Hauptfront. Die Fassade ist durch fünf vorspringende Achsen gegliedert. Auffallend sind ein Runderker an einem Eck des Hauses und die mit Vasen geschmückte Attika. Errichtet wurde das Gebäude 1645 als Reitstadel. Aber schon 1670 wurde es als Theater verwendet. Nach dem Abriss der Reitschule im Jahre 1909 wurde das Gebäude nach Plänen von Matthäus Schlager wiedererrichtet.[1]



[1] Online unter https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_denkmalgeschützten_Objekte_in_Linz-Innenstadt/L–Z, zuletzt aufgerufen am 6.11.23
Bild 1: Doris interMAP, online unter www.doris.at, zuletzt aufgerufen am 6.11.23 
Bild 2: Wikipedia: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Linz-Innenstadt_-_Ehem_Landeskulturratsgebäude_und_Ausstellungspavillion_01.jpg, zuletzt aufgerufen am 6.11.23

Schärding: Problemprojekt Seilergraben

Univ.-Prof. Dr. Wilfried Lipp, ehem. oö. Landeskonservator, Präsident von Icomos Österreich sowie Vizepräsident von Icomos International

Offener Brief

Betrifft: Altstadt Schärding – Bauprojekt Seilergraben

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In der gegenständlichen Angelegenheit einige Anmerkungen in ernster Besorgnis. Dies insbesondere auch deswegen, weil der Fall keineswegs als Bagatell- oder Einzelangelegenheit verharmlost werden kann, sondern durchaus als Präzedenzfall mit der Gefahr schwerwiegender Beispielfolgen zu bewerten ist.

Das Projekt sieht die Errichtung eines fünfgeschoßigen Wohnobjektes (inclusive ebenerdiger Garage) am Seilergraben in unmittelbarer Nähe zum Passauer Tor vor, und nützt nahezu die gesamte Baufläche. Es bleiben weder Freiraum noch „Restgrün“. Die Verkehrsanbindung ist ungenügend, das zusätzliche Verkehrsaufkommen ist prekär.

Bild 1: Fotomontage. Ersteller: ZOOM visual project gmbh. Credit: (c) ZOOMVP.AT. Urheberrecht: Architekturbüro Sedelmaier.
Bild 2: Fotomontage. Foto: Harald Hanappi.

Die Situierung an einer so neuralgischen Stelle des bedeutenden historischen Ensembles beeinträchtigt gravierend den Blick auf Stadt und Stadtpfarrkirche. Über die Bedeutung Schärdings als Stadtdenkmal gibt es – davon ist auszugehen – einen allgemeinen Konsens. Das zeigt auch der bisherige Umgang mit dem historischen Erbe, das Schärding als in vielen Dingen beispielgebende „Vorzeigestadt“ auszeichnet. In der Haltung der Bürger zu ihrer Stadt und in der verantwortlichen Verwaltung wird etwas eingelöst, was etwa im deutschen Grundgesetz, Artikel 14, als Verfassungsartikel festgeschrieben ist. Nämlich: „Eigentum verpflichtet.

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Die Römer in Oberösterreich

Do, 23. November 2023, 18.00 Uhr, Schlossmuseum Linz, Schlossberg 1, 4020 Linz – EINTRITT FREI!

Themenabend „Die Römer in Oberösterreich"

Bildschirmfoto 2023 10 21 um 113744Die Archäologie zur Römerzeit ist ein wichtiger Forschungsschwerpunkt der OÖ Landes-Kultur GmbH. Seit 2021 sind jeden Sommer Studierende der Universität Salzburg in Oberösterreich zu Gast, um hier das archäologische Handwerk zu lernen bzw. zu perfektionieren. Nach den Untersuchungen eines römischen Gutshofes in Königswiesen im Attergau (2020/2021) und der Ausgrabung von Gebäuden entlang einer Hauptstraße von Lauriacum/Enns (2022) stand heuer ein großer Gebäudekomplex in Thalheim im Fokus des Interesses. Dieser thronte einst über der römischen Stadt Ovilava/Wels. Beim Themenabend „Archäologie im Schloss: Die Römer in Oberösterreich“ präsentieren Archäolog:innen der OÖLKG und der Universität Salzburg diese Grabungsprojekte. Im Foyerbereich des Schlossmuseums sind an diesem Tag und bis 28. Jänner 2024 bei freiem Eintritt ausgewählte Funde zu sehen.

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Parlamentarische Bürgerinitiative

„Wirkungsvoller Schutz gefährdeter Kulturgüter“ 

Bildschirmfoto 2023 09 15 um 203717Im Rahmen der Diskussionsveranstaltung „Rettet das Hotel Wörthersee – Quo vadis Kärntens Kulturgüter“ präsentierte die „Initiative Denkmalschutz“ bereits am 13. März des laufenden Jahres eine parlamentarische Bürgerinitiative, die einen wirkungsvollen Schutz gefährdeter Kulturgüter in Österreich einfordert. Wie die Initiative Denkmalschutz und der Verein zur Rettung des Hotels Wörthersee damals aufzeigten, werden in Österreich zu viele denkmalgeschützte Gebäude dem Verfall überlassen – und das ohne Konsequenzen. Um dem gegenzusteuern, starteten die erwähnten Vereine gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Denkmal- und Ortsbildpflege und der SOKO Altstadt Graz die parlamentarische Bürgerinitiative „Wirkungsvoller Schutz gefährdeter Kulturgüter in Österreich“. Interessierte Bürger:innen werden eingeladen, das Anliegen mit ihrer Unterschrift zu unterstützen.

Stellt das Hotel Wörthersee den aktuellen Anlassfall für die Bildung dieser Bürgerinitiative in Kärnten dar, so finden sich auch in Oberösterreich ausreichend Beispiele, die dafür sprechen, einen wirkungsvollen Schutz im Sinne der Erhaltung unseres Kulturerbes einzufordern und einen solchen im Denkmalschutzgesetz zu verankern.

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